Das Projekt selbst.bestimmt vom Bildungswerk BiKoBerlin e.V. wurde am 31.12.2023 beendet. Wir haben sehr viel Kraft und Herzblut in das Projekt gesteckt und die Entscheidung ist uns keinesfalls leichtgefallen.
Die Projektfinanzierung war immer wieder massiv gefährdet und der Haushalt für Berlin wurde immer sehr kurzfristig beschlossen – solche Situationen bedeuten existenzielle Ängste und die Gefahr der Verschuldung. Immer wieder haben wir über die äußerst prekären Rahmenbedingungen durch die Projektfinanzierung berichtet und genau die sind der Grund, weswegen selbst.bestimmt nun final zum Abschluss gebracht wurde. Dies bedeutet, dass es keine kostenfreien Workshops für Kinder und Jugendliche, Lehrkräfteberatungen oder Informationsabende für Eltern und Bezugspersonen mehr geben wird – dies ist ein enormer Verlust für die Berliner Bildungslandschaft.
An dieser Stelle können wir uns herzlich bei allen Schüler*innen, Kooperationspartner*innen, Lehrkräften, Schulsozialarbeiter*innen, Schulen und weiteren pädagogischen Einrichtungen für die Zusammenarbeit und Unterstützung bedanken. In den letzten Jahren durften wir viele tolle Berliner Schulklassen und Einrichtungen kennen lernen. Das hat uns allen große Freude bereitet und wir werden es vermissen.
Das Beratungs- und Bildungsangebot für soziale Einrichtungen in Berlin verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, indem Kinder, Jugendliche sowie Bezugspersonen aus deren Lebenswelt zu den Themen der Sexuellen Bildung unterstützt werden.
Da wir Vielfalt als Bereicherung verstehen, gehört es zu den Projektzielen Akzeptanz und Respekt gegenüber sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu vermitteln. Wir treten aktiv diskriminierenden Mechanismen entgegen und fördern die Sichtbarkeit von verschiedenen Liebens- und Lebensweisen. Ziel der Arbeit ist es, die Zielgruppen zu einer Auseinandersetzung mit den Themen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt zu bewegen und verschiedene Sicht- und Denkweisen einnehmen zu können.
Eine umfassende Aufklärung, insbesondere über Ansteckungsmöglichkeiten mit sexuell übertragbaren Infektionen (STI`s) und den Zugang zu medizinischen Informationen ist Kernaufgabe einer jeden Gesundheitsprävention im Rahmen der Sexuellen Bildung.
Die Thematisierung von Diskriminierungserfahrungen, Ausgrenzungsmechanismen und Machtverhältnissen sollte zu jedem Bildungsangebot dazugehören. Durch die Auseinandersetzung von pädagogisch tätigen Menschen mit den eigenen Denk- und Arbeitsstrukturen, können intransparente Vorgänge, exkludierendes Verhalten und diskriminierende Äußerungen bewusst und so Abläufe verändert werden.
Dadurch kann sich bspw. dem Ideal einer diskriminierungsfreien, transparenten und demokratischen Schule genähert werden. Schüler*innen werden auf dem Weg zu ihrer sexuellen Selbstbestimmung unterstützt und somit in ihrer Identität gefestigt als auch zu Grenzsetzungen ermutigt, sowie für die Grenzen anderer sensibilisiert.
Das Projekt wurde 2020-2023 durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gefördert.
